Bereits Anfang Mai ging es für die jungen Westend Volleys in den tiefen Süden der Republik nach Dachau, wo in diesem Jahr die Deutschen Meisterschaften der U14 ausgetragen wurden.
Auf phantastischen Sportanlagen des ASV Dachau trafen sich die besten 16 Teams aus Deutschland, die sich in überregionalen Meisterschaften für die DM qualifiziert hatten.
Für die Rissener Jungs des GyRi ging es in der Vorrunde gegen die Baden Volleys aus Karlsruhe, die Solingen Volleys und den Vizemeister aus Berlin von Rotation Prenzlauer Berg.
Bereits am Abend vorher gab es eine offizielle Auftaktveranstaltung, in der eine Band stimmungsvoll auf die Meisterschaft einstimmte und anschließend vor ca. 500 Zuschauern alle Mannschaften unter tosendem Applaus einlaufen durften.
Am darauffolgenden Morgen warteten zunächst die Berliner Vertreter auf die Rissener Jungs und auch wenn der Trainer bereits davon gesprochen hatte, dass mit dem Erreichen der DM alle Ziele erreicht wurden, so war den Jungs die Nervosität doch deutlich anzumerken. Erste Deutsche Meisterschaft, zahlreiche Fans auf der Tribüne, Unzählige zu Hause an den Livestreams, das schüttelt man dann doch nicht so leicht ab und so gelang erst im zweiten Satz eine Leistungssteigerung. Doch am Ende stand eine verdiente 0:2 Niederlage gegen einen guten Auftaktgegner.
Im Anschluss folgte das Spiel gegen die Baden Volleys aus Karlsruhe und nun waren die Jungs voll da. Nach einem bärenstarken ersten Satz und der besten Turnierleistung gewannen die Jungs ihren ersten Satz (25:21) und schnupperten am ersten Sieg auf nationaler Ebene, doch der Favorit schlug zurück und konnte am Ende über den Tiebreak mit 11:15 gewinnen. So war auch der Traum vom Achtelfinale fast ausgeträumt, denn am Ende warteten die Solingen Volleys, Sieger im starken Regionalverband West und an der Seitenlinie von niemand geringerem als dem Beachvolleyball-Olympiasieger aus London Jonas Reckermann gecoacht.
Hier zeigen sich exemplarisch die Unterschiede zwischen dem GyRi/RSV und seinen weitgehend ehrenamtlichen Strukturen und vielen Vereinen, die auf hauptamtliche Trainer:innen zurückgreifen können und die Nachwuchsakademien vieler Bundesligisten und Zweitligavereinen darstellen. Einige Teams hatten sogar bereits ihren eigenen Physiotherapeuten mit dabei.
Nichtsdestotrotz waren weder Spieler und Trainer mit der Leistung gegen die Solinger zufrieden, verlor man hier einen Satz doch so deutlich wie sonst im gesamten Turnier nicht (14:25) und beendete die Vorrunde als 4.
Doch der erste Volleyballtag war damit noch nicht vorbei. Gegen die 4. aus der Parallelgruppe ging es noch um die Platzierung für das Spiel um Platz 13. Nach dem langen Turniertag und den ungewohnten Niederlagen war jetzt eine Trotzreaktion und Willensstärke gefragt, wollte man doch unter keinen Umständen am kommenden Morgen um den undankbaren letzten Platz spielen.
So sammelten die GyRi Boys gegen die Braunschweiger noch einmal alle Kräfte und mit einem starken Schlussfinish wurde der vierte Satzball endlich zum 25:23 genutzt. Damit war der Wille beim Gegner gebrochen und im zweiten Satz gelang ein lockerer 25:12 Erfolg, bei dem alle Spieler vom Coach noch einmal Spielzeit bekamen.
Entsprechend zufrieden, ging es dann mit den Jungs vom ETV zum Griechen, die unglücklich ihr Platzierungsspiel gegen die Bremer verloren hatten, so aber mit einigen Tipps für den morgigen Gegner aufwarten konnten.
Diese Tipps versuchten die Westend-Volleys dann auch im Spiel gegen Bremen (Sieger im Regionalverband Nord-West) auch umzusetzen und bis zur Mitte des Satzes gelang dies ziemlich gut, doch dann setzten sich die Bremer kontinuierlich ab und gewannen den ersten Satz souverän. Der Coach schickte daraufhin seine Starting 4 in den zweiten Satz und die lieferten dem Gegner bis zum 19:19 lange eine Partie auf Augenhöhe. Doch am Ende fehlte wieder etwas die Präzision im Zuspiel, so dass die beiden Hauptangreifer David Biermanski und David Fugmann (beide jeweils zweimal vom gegnerischen Trainer zum MVP gewählt), die Bälle nicht mehr ganz so druckvoll platzieren konnten. Mit 22:25 musste man schließlich mit Platz 14 zufrieden sein. Und das waren die Jungs und der Trainer auch. Angereist als absoluter Underdog konnte man fast alle Spiele auf Augenhöhe mitgestalten und sich mit den besten deutschen Teams messen. Allein das ist für den RSV und das GyRi eine bisher einmalige Leistung und so ging es recht fröhlich danach in die Halle der Bundesliga Mannschaft vom ASV Dachau, wo sich die Leipziger in einem grandiosen Finale gegen den Nachwuchs des aktuellen Meisters der SSC Recycling Volleys aus Berlin durchsetzen konnten. Und während meine Jungs beim Einschlagen vielleicht 20cm über der Netzkante abschlagen, sieht das beim neuen Deutschen Meister bereits so aus.
Nach einer gelungenen Siegerehrung ging es für Kalle, Julius, David, David, Jakob, Oskar, Luc und Joram dann nach einheimischen Tipp noch zu einem urigen indischen Bayern und während das Trainerduo Timm und Liara Dawson zusammen mit dem bestmöglichen Orgateam Adler/Reinhold die DM noch einmal Revue passieren ließ und bereits Deutsch – PZ für die Rückfahrt im Zug plante, waren die Jungs schnell wieder für 2h sportlich verschwunden.